Geheimnisvolle Plätze & Legenden
Mystische Orte Altmühlfranken
Wenn der Blick vom Schloss über das nebelverhangene Möhrenbachtal schweift und der Wald in herbstliche Farben taucht, ist es die Zeit der Mythen, Legenden und Erscheinungen. Rund um Schloss Möhren, unsere Burg aus dem 12. Jahrhundert bei Treuchtlingen, gibt es viele Orte, an denen Geschichte und Mythen miteinander verschmelzen.
Mystische Orte in Altmühlfranken erzählen Geschichten von vergangenen Zeiten, Schlossgeistern und alten Bräuchen – eine Reise in die geheimnisvolle Seele Frankens.

Nr. 1: Zigeunerloch – versteckt im Wald bei Wellheim
Strategisch günstig gelegen zwischen den Hügeln des wohlhabenden Bistums Eichstätt und der Burg Neuburg an der Donau liegt eine geheimnisvolle Felsformation, die zugleich einer Burgruine und einem Naturwunder ähnelt und heute als Zigeunerhöhle bekannt ist. Alten Erzählungen zufolge lebte hier der Larto-Clan, eine Zigeunerfamilie, die im 17. Jahrhundert in dieser natürlichen Festung ihr Lager aufschlug.
Man braucht nicht viel Fantasie, um sich den Duft von Gulasch über dem Lagerfeuer, Zigeunerwagen, Pferde, Tarotkarten, spielende Kinder und Nächte voller Gitarrenmusik vorzustellen.
Im Oktober 1699 erhielt der Clan die Nachricht, dass in Neuburg ein großes Fest stattfinden sollte. Wahrsager und Musiker wurden eingeladen, aufzutreten, und die bezaubernde Tänzerin Amara zog alle Blicke auf sich. Sogar der Herzog von Neuburg war fasziniert und lud sie auf sein Schloss ein.
Während ihres Aufenthalts dort beschloss Amara, geblendet von Pracht und Reichtum, dass ein Gemälde aus dem Schloss ihr gehörte. Sie überredete ihren Geliebten, den Clanführer Larto, es für sie zu stehlen.
Der Diebstahl scheiterte. Larto wurde gefasst und gnadenlos gehängt. Sein Clan barg seinen Leichnam und verbrannte ihn rituell in seinem geheimen Lager. Amara verschwand spurlos, und kurz darauf verließ der Rest des Clans den Wald für immer.
Bis heute strahlt das „Zigeunerloch“ – diese burgähnliche Felsformation – die Atmosphäre ihrer Geschichte aus. Wer dort spazieren geht, spürt – fast unvermeidlich – diese Zigeunergeschichte.
📍 Lage: Von Gammersfeld Richtung Wellheim, kurz außerhalb des Dorfes, rechts auf den Waldweg abbiegen. Nach ca. 1 km die zweite Forststraße links nehmen und dann schräg rechts abbiegen. Das Zigeunerloch liegt auf der rechten Seite. Koordinaten: 48.805063, 11.087129

Zigeunerloch – Foto Sandra de Greeff
Nr. 2: Der Druidenstein von Mäbenberg
Tief im Mäbenberger Wald, unterhalb von Roth, liegt ein geheimnisvoller Kalksteinfelsen mit einer bemerkenswert flachen Spitze – der Druidenstein. Dieser fünf Meter lange, während der Eiszeit entstandene Fels weckt Assoziationen an einen Altar und ist von Legenden umgeben. Man sagt, die Rillen im Stein seien Bluttröge für heidnische Opfer gewesen, und die Nische diente als Sitz germanischer Richter. Manche Forscher vermuten sogar, dass sich hier einst ein Kultort mit astronomischer Bedeutung befand.
Die schönste Legende, erzählt von Frau Laura von Abenberg, handelt von Ola, dem Sohn des Keltenfürsten Odilo von Heidenberg, und Hilmgard, der Tochter von Walkmar von Abenberg.
Trotz einer Familienfehde ist Ola die Geliebte von Hilmgard, der Tochter von Walkmar von Abenberg. Eine langjährige streit macht diese Liebe unmöglich, und Ola wird von Walkmar gefangen genommen.
Ihre verbotene Liebe endet tragisch: Hilmgard versucht, Ola zu befreien, wird jedoch gefasst und Ola wird auf dem Druidenstein hingerichtet. Sein Blut fließt durch die Schluchten, und Hilmgard muss das trinken – woraufhin sie wahnsinnig wird.
Obwohl archäologische Funde fehlen, übt der Ort nach wie vor eine geheimnisvolle Anziehungskraft aus. Wer den Stein besteigt, spürt eine mystische Energie – als würden die Geschichten noch immer durch den Wald spuken.
📍 Standort: Zwischen Mäbenberg und Unter-/Obersteinbach, am Wanderweg Nr. 2. Koordinaten: 49.217922, 10.992417
Tipp: Kombinieren Sie Ihren Besuch mit dem malerischen Städtchen Abenberg und der beeindruckenden Burg Abenberg, Heimat von Frau Laura Schott, der Quelle dieser keltischen Sage.

Druïdesteen – Foto Sandra de Greeff
Nr. 3: St. Ulrichskapelle auf dem Uhlberg (7. Platz der am meisten gespenstischen Orte Europas)
Nirgendwo spukt es mehr als in der St. Ulrichskapelle auf dem Uhlberg. Kein Wunder, dass sie auf Platz 7 der am meisten gespenstischen Orte Europas steht.
Geistergeschichten aus der Uhlrichskapelle auf dem Uhlberg
VOLLMOND. Bei Vollmond scheint er mitten in die Uhlrichskapelle.
WEISSE JUNGFRAU. Der Legende nach wurde in der Uhlrichskapelle eine Jungfrau ermordet. Sie wurde an einem Baum mitten in der Kapelle aufgehängt. Bei Vollmond erscheint sie in Gestalt eines weißen Geistes und hinterlässt Blutspuren.
TIERE. Tiere meiden diesen Ort, und bei Vollmond ist es in der Kapelle totenstill.
KLAVIERKLÄNGE. Wo keine Tiergeräusche zu hören sind, erklingen Klavierklänge.
BATTERIEN. Handys und Kameras entladen sich sichtlich.
HOLZBODEN. Wenn Sie durch das mittlere Fenster der Kapelle springen, hören Sie den alten Holzboden der Kapelle knarren.
UHLRICHQUELLE Wenige hundert Meter von der Kapelle entfernt liegt eine alte Quelle. Die alten Kapellenglocken sind auf dem Grund der Quelle vergraben.

Sankt Ulrich Kapelle – Foto Sandra de Greeff
Nr. 4: Stonehenge von Altmühlfranken – Sollern, Landkreis Alltmannstein
Im Tal bei Alltmannstein liegt das Stonehenge von Altmühlfranken. Der große Steinkreis markiert die Himmelsrichtungen und die Urkräfte der Natur – Feuer, Wasser, Luft, Erde und Wind. Darin befindet sich ein kleinerer Kreis, der Sonne, Mond und Erde darstellt. In der Mitte ruht der Schöpferstein, ein imposanter Felsen aus der Zeit des Urjurameers, der entstand, als diese Region noch unter Wasser lag.
Auf der anderen Talseite verlief einst der Limes, die Grenze zwischen dem Römischen Reich und dem keltisch-germanischen Raum – eine Grenze zwischen Welten, zwischen Ordnung und Mystik. Die Kelten nutzten die Kreise nicht nur als heiligen Ort, sondern auch als steinernen Kalender: Zwei nach Nordwesten ausgerichtete Steine fangen alle 38 Jahre zur Sommersonnenwende präzise die Sonne ein, wenn ihr Licht zwischen ihnen hindurchgeht und der Kreislauf der Zeit von neuem beginnt.
Zur Wintersonnenwende weist der Schatten genau auf dieses heilige Zentrum – als ob die Natur ihre Geheimnisse nur der Dunkelheit anvertraut. Ein Ort, an dem Geschichte, Magie und die Jahreszeiten aufeinandertreffen.
Und Outlander-Fans aufgepasst: Dies ist der perfekte Ort für alle, die es wagen, dem Flüstern der Steine zu lauschen.

Steinkreis Altmannstein / Sollern – Foto Sandra de Greeff
Nr. 5: Sankt Katharinenkapelle – Hechlingen am See
Die heutige Ruine war einst eine Wallfahrtskapelle auf dem Weg zum Wallfahrtsort Maria Brünnlein, erbaut auf den Fundamenten alter römischer Herrenhäuser.
Nach zwei Großbränden, die die gotischen Wandmalereien vollständig zerstörten, wurde die Kapelle während des Dreißigjährigen Krieges als Stall genutzt und erst 1976 wiederentdeckt.
1880 stürzte der Turm bei einem Sturm ein. 1999 wurde nördlich der Ruine ein hölzerner Glockenturm errichtet, in dem sich die kleine Glocke des ursprünglichen Turms befindet. In der Ruine, unter dem Kreuz, befindet sich noch ein versunkener Altar.
Ein Wanderweg führt über den geheimnisvollen, neun Meter tief in den Fels gehauenen Hohlweg zurück ins Dorf.
Sankt Katharinenkapelle – Foto Sandra de Greeff
Nr. 6: Die Legende von Armgard und dem goldenen Schlüssel – Schloss Möhren
Doch die spannendste Legende lauert in den Mauern unseres Schlosses. Der Legende nach lebte Armgard, die Tochter von Ritter Heinz, hier. Sie war schön und stolz, und um ihr Herz zu schützen, beschloss sie:
„Nur wer den goldenen Schlüssel zu meinem Zimmer findet, darf um meine Hand anhalten.“
Jahrelang blieb der Schlüssel verborgen, bis der arrogante Ritter Kunz von Absberg durch Verrat ihr Geheimnis entdeckte.
Armgard wählte den Tod statt eines Lebens in Unterwerfung.
Seitdem, so weiß ich, spukt ihr Geist noch immer im Schloss – mit einem blutigen Dolch und einem goldenen Schlüssel in der Hand.
Nicht aus Rache, sondern zum Schutz.
💫 Viele Gäste spüren sie noch immer: eine ruhige, warme Energie – als würde Armgard über Schloss Möhren wachen.
AI gegenereerde foto – Midjourney
Nr. 7: Maria Brünnlein – Wallfahrtsort
1682 wurde Wemding zum Wallfahrtsort, nachdem ein Reiter, der vor einer Marienstatue betete, auf wundersame Weise von einem schweren Augenleiden und starken Kopfschmerzen geheilt wurde. Die Statue, die Franz Forell aus Rom mitbrachte und jahrelang von seiner Familie verehrt wurde, erhielt nach diesem Wunder einen festen Platz in der Maria-Brünnlein-Kirche.
Seit mehr als drei Jahrhunderten beten Gläubige hierher um Trost und Heilung. Die Kirche, die 1998 von Papst Johannes Paul II. zur Basilika erhoben wurde, empfängt jährlich rund 200.000 Besucher und Dutzende von Wallfahrten.
Im Zentrum der Basilika befindet sich ein Brunnenaltar, aus dem Quellwasser durch eine goldene Muschel in vier Schalen fließt – traditionell wohltuend für die Augen und ein Symbol für Taufe und Erneuerung.
Besucher Wemdings finden neben der Kirche einen stimmungsvollen Biergarten mit Spielplatz und Blick auf das beeindruckende Nördlinger Ries, die durch einen Meteoriteneinschlag geformte Landschaft.

Maria Brünnlein – Foto Sandra de Greeff
https://maps.app.goo.gl/gDHWRqhzoAZWrLP38

Traust du dich?
Erkunde diese sieben mystischen Orte rund um Schloss Möhren während der bayerischen Gruselzeit.
Wandere durch Wälder, in denen Legenden flüstern, durch Ruinen, in denen der Wind Geschichten erzählt,
und spüre, wie Vergangenheit und Fantasie im Mondlicht verschmelzen.
Plane deinen Besuch und entdecke die Geheimnisse des Altmühltals – und wer weiß … vielleicht verrät dir Armgard sein Geheimnis.


Hinterlasse einen Kommentar